2021



Seminar
Film als Verbrechen? - Menschenrechtsfilme
Blockseminar an der Filmuniversität Potsdam, November 2021
„Menschenrechtsfilme sind Filme, die gegenwärtige Menschenrechtsverletzungen reflektieren oder Visionen und Bestrebungen zeigen, Leidtragende zu unterstützen“, so schreibt Amnesty International auf seiner Homepage. Im Zentrum Menschenrechtsfilmen stehen in der Regel Communities, die keinen eigenen Zugang zu Produktionsmitteln haben, es sind die RegisseurInnen, die den Menschen eine Stimme geben. Ein Machtgefälle zwischen den Erzählenden und ihren Subjekten ist nahezu immer gegeben, unabhängig davon, ob man im eigenen Land oder im Ausland produziert. Auch wenn die Absichten der Filmschaffenden noch so gut sind, kommt es immer wieder vor, dass sich die Menschen, die unterstützt werden sollten, mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die fertigen Filme wehren.
An je einem Filmbeispiel aus der und über die arabische Welt befassen wir uns näher mit dem Konzept und der Funktionsweise von Menschenrechtsfilmen. Für wen werden sie gemacht? Wem dienen und was verschleiern sie? Wie kommt es, dass Menschenrechtsfilme immer wieder von denen angegriffen werden, deren Wohl sie gelten sollten? Ziel des Seminares ist, sich der Komplexität von Menschenrechtsfilmen bewusster zu werden.


(Foto: Jae-Pyung Park)

Filmgespräch     
Sonntag, 17. Oktober, 18:00 Uhr Einlass, 18:30 Uhr Film
Konzertsaal der Musikschule Fanny Hensel, Turmstr. 75 (4. OG), Berlin
im Programm von Kino für Moabit
143 RUE DU DÉSERT (143 Sahara Street)
Algerien/Frankreich/Qatar 2019, 100 min, OmenglUT
Buch, Regie: Hassen Ferhani. Mit Malika, Chawki Amari, Samir Elhakim
Gesprächsgäste: Ilyes Senhadji, Sozialwissenschaftler, Irit Neidhardt, Filmverleiherin, Autorin, Kuratorin, Moderation: Dagmar Kamlah, Filmkuratorin

 


Inhouse
Im Juli 2021 war Irit Neidhardt online für ein Modul bei dem Workshop "Local Stories, Global Filmmaking" des Saudi Film Festival in Dammam eingeladen, der seinen Schwerpunkt auf arabisch deutscher Zusammenarbeit im Film hatte.


Inhouse
Im Juni war Irit Neidhardt für einen Gastvortrag in Vorlesungsreihe der Medienpraxis an der Uni Mainz eingeladen.


Jury
Im Juni 2021 war Irit Neidhardt zusammen mit Marion Stalens, Fathi Kharat, Fanny Aubert Malaurie und Hamid Benamara in der Dokumentarfilm Jury des Internationalen Mittelmeer Film Festivals Tétouan (Marokko).


(Foto: Zait wa: Zaatar - Festival of Palestinian Arts and Culture; Foto in Präsentation: Fußballspiel in Jerusalem, Khalil Raad 1910)

Podium
22.5.2021 um 14.00h im Forum Factory, Berlin oder online
In Rahmen des [zait wa: zaʕtar] Festivals: Die Orientalisierung des heiligen Landes, oder
Wie hat der Blick westlicher christlicher Reisender dazu beigetragen, das heutige Bild von Palästina in Europa zu prägen?
Christliche europäische Männer reisten in den Nahen Osten auf der Suche nach dem Land, wie es in dem ihnen heiligen Buch beschrieben war. Einige prominente Reisende, und hier vor allem Gustaf Dalman, legten ganze Archive an, die heute meist an theologischen Fakultäten von Universitäten, darunter Berlin und Greifswald, untergebracht sind. Was waren ihre Vorstellungen zu dieser Zeit, dem Beginn der Fotografie durch Reisende (ca. 1900-1913), wie haben die damaligen Bilder der arabischen Völker, hier der einheimischen Palästinenser, zu der Art und Weise beigetragen, wie sie heute noch dargestellt werden? Und wie prägt dies die Art und Weise, wie Europäer das umstrittene Land, das einst allseits als Palästina bekannt war, heute sehen und beurteilen, und in der sie sich zu ihm verhalten?
Podiumsgäste: Dr. Bashar Shammout, Irit Neidhardt
Moderation: Cora Jostings


(Foto: ALFILM)

Moderation
online, 25. April 17 Uhr MEZ
Im Rahmen der 12. ALFILM Home Edition: Genres Revisited: Visionäre Bildwelten und fragmentierte Narrative im zeitgenössischen arabischen Kino
Genre Filme verbindet man eigentlich immer mit Mainstreamkino, das mit seiner wiederkehrenden Form und meist unrealistischem Inhalt ein Publikum unterhalten möchte. Was passiert also, wenn sich ein Filmautor oder eine Filmautorin ein bestimmtes Genre aneignet, sich den Genrekonventionen bedient, daraus seine/ihre eigene Filmsprache entwickelt, um damit Tabuthemen auf der Leinwand zu zeigen? In dieser Diskussionsrunde möchten wir das Verhältnis zeitgenössischer arabischer Filmautor*innen zum Genrefilm erörtern und wie Genrekonventionen dem jeweiligen Umgang mit historischen, politischen, kulturellen und sozialen Fragen dienen.
Podiumsgäste: Ghassan Salhab, Regisseur THE LAST MAN und Larissa Sansour, Regisseurin IN VITRO, Moderation: Irit Neidhardt (in englischer Sprache)


Paper
Bei dem internationalen Workshop Archival Methods and Global Palestine in the 1960s and 1970s am 15. und 16.4.2021 an der Universität Roskilde (DK) das Paper "The PLO’s German Cinema Relations and their Archival Traces".


Text
Cairo-Berlin Return. Early Arab-German Cooperation in Film – The Egyptian-German Example. In: Global Media Journal – German Edition, 10(2), Autumn/Winter 2020